Geschichte

Historie der NSF-Hockeyabteilung

Die Ursprünge des Klubs liegen in einem Haus in der Neuköllner Zietenstraße, die es heute nicht mehr gibt. Dort gab es Lese- und Spielräume, die dem Zweck dienten, die Kinder in ein sozial positiveres Umfeld und von der Straße zu holen.

Hockeyjungs 1917

Aus dieser losen Gruppe fingen die ersten mit der Leichtathletik an. Aber nur zu Laufen und Springen, ist eben nicht Jedermanns Sache. Ein Ball musste her – und so wurde Hockey gespielt. Nach einigen Vereinszusammenschlüssen nannten sich die Hockeyspieler ab 1920 Neuköllner Sportfreunde.

Einer der Ersten fing 1938 mit dem Hockey an. Er und seine Freunde knödelten jeden Tag mit Stöcken aus dem Gebüsch auf der Emser Straße nahe dem Naturrasenplatz im Neuköllner Stadion. Ein Torwart des Klubs kam zufällig vorbei und warb die Bande an. Ihnen wurden Schläger und Bälle gestellt – und bald stellten sie die beste Jugendmannschaft Berlins. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Der Naturrasen im Neuköllner Stadion an der Oderstraße wurde nicht gepflegt und verkümmerte. Die verbliebenen Grasbüschel mussten dann 1947 herausgerissen werden, um wenigstens auf ebenem Sand Hockey spielen zu können. In den Folgejahren wuchs der Verein langsam wieder – der Rasen wurde neu bestellt und auch der Erfolg kam zurück. In den fünfziger Jahren konnte der Verein Eintritt nehmen, denn es kamen bis zu 100 Zuschauer zu den Spielen.

Ab den sechziger Jahren begann die bis jetzt wohl beste Zeit der Hockeyabteilung. Die Herren nahmen an deutschen Meisterschaften teil, die Jugendteams gewannen gar nationale Titel. In einer Auflistung der DHZ, bei der die Ergebnisse von Jugend- und Herrenmannschaften herangezogen wurden, hat es der NSF einmal unter die 16 stärksten Hockeyvereine aus ganz Deutschland geschafft.

Hockeymädels 1932

Auch zu Beginn der 80er Jahre setzte sich die Tradition von Spielen mit Gästen aus den verschiedensten Regionen der Welt und Turnierteilnahmen fort. So spielten die Neuköllner Herren u. a. gegen Mannschaften während ihrer Weltreisen aus Südafrika und Kanada.

Anlässlich des Pfingstturniers zum 75-jährigen Bestehens des Vereins 1982 begrüßte man auf dem Hockey- und dem Fußballrasen an der Oderstraße (noch vor dem Umbau der Anlage innerhalb der Radrennbahn!) neben Berliner auch Bayerische und Holländische Mannschaften.

Turniere in Paris und immer wieder in Kopenhagen sorgten für bleibende Erinnerungen bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Bei einem Hallenturnier 1988 sorgten sogar damalige Hockeygrößen wie Volker Fried und Stefan Blöcher für Glanz in unserer bescheidenen Sporthalle der Fritz-Karsen-Schule in Britz. Aus dieser Schule konnte immer wieder – bis heute – Nachwuchs gewonnen werden.

Spieler in der Halle

Nach dem Mauerfall wurden gleich Kontakte zur damaligen BSG Rotation Prenzlauer Berg geknüpft und Spiele vor allem zum freundschaftlichen Austausch ausgetragen. Pfingsten 1990 veranstaltete man unter tatkräftiger Vermittlung der neuen Freunde ein hochkarätig besetztes internationales Turnier. Mit dabei waren 18 Mannschaften u. a. aus Moskau, Vilnius, England, Irland und Holland. Gespielt wurde damals bereits – nach dem Umbau der Sportanlage an der Oderstraße von einem Fußballplatz mit umlaufender Radrennbahn auf eine Anlage mit einem Rasen- und zwei Kunstrasenplätze – auf dem noch jetzt genutzten Kunstrasenplatz III.

Hockeyfahrt nach Moskau

Auch 1992 veranstaltete man – nach einer Osterturnierteilnahme in Budapest – wiederum ein großes Pfingstturnier mit 18 Mannschaften (u. a. aus Litauen, der Schweiz, Dänemark und Holland). Doch das Superlativ war das Pfingstturnier 1994 mit 22 (!) Mannschaften, über 300 Spielerinnen und Spielern auf drei Plätzen. Doch bevor diese „Einrichtung“ fast schon Tradition werden konnte, führten die großen erforderlichen organisatorischen Anstrengungen und fehlende Mitstreiter bei der Durchführung zu hoffentlich nur einer längeren Pause.

Fehlende Mitstreiter, Organisationsschwierigkeiten und Probleme beim Zeitmanagement, dies sind Worte, die Ehrenmitglieder wie Walter Nietsch und natürlich Günter Melchert nicht kannten. Ihre Kraft in ein Ehrenamt zu investieren waren bzw. sind für sie der Normalfall. Leider weilen Walter Nietsch (+ 1997) und Günter Melchert (+ 2012) nicht mehr unter uns. Beide haben für die Abteilung viel Zeit und Arbeit investiert und wer erinnert sich nicht gerne, an die von Walter handgeschriebenen Geburtstagskarten.
Nicht zu vergessen ist auch das Ehepaar Flöther, das ohne je selbst aktiv gewesen zu sein, langjährig Posten im Vorstand übernommen haben.

Solche Mitglieder, die nicht mehr am aktiven Hockeysport teilnehmen, aber trotzdem ihre Zeit für den Verein opfern, fehlen zurzeit in der Vereinsarbeit. Aktuell sind alle mit Vorstandsarbeit betrauten Mitglieder z. T. in mehreren Funktionen aktiv tätig.

Hervorzuheben ist hierbei unser Toptrainer Felix Koch: er trainierte mehr als 7 Jahren die 1. Herren und seit mehr als 6 Jahren die Damenmannschaft der Hockeyabteilung. In der Hallensaison 2002/2003 ist seine männliche Jugend A Berliner Vizemeister geworden. Diese Jungs rückten in die 1. Herrenmannschaft auf, die in der Halle mit Felix, von allen liebevoll „Chefkoch“ genannt, den Aufstieg von der 1. Verbandsliga bis in die 2. Bundsliga (2008) schaffte.

Nach zwei unglücklichen Saisons in denen die Herren wegen Verletzungen und Abgängen bis in die Oberliga abstiegen löste sich die 1. Herrenmannschaft komplett auf.

Zur Zeit versucht eine neu zusammengestellte 1. Herrenmannschaft (ehemals 2. Herren), die von Timo betreut wird, auf dem Feld und in der Halle aus der untersten Liga zu kommen.

Im Jahr 2013 haben wir seit langer Zeit wieder ein Turnier bei uns auf dem Platz organisiert, an dem Mannschaften aus Irland, Großbritanien und Berlin teilgenommen haben.

Turnier auf dem eigenen Platz
Besuch in London 2017